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Das
Pflegekonzept des ambulanten Pflegedienstes Jürgen Vierthaler verfolgt das Ziel
der Erhaltung, Verbesserung und Wiedererlangung der Selbständigkeit sowie der
Sicherung einer dem Alter entsprechenden, das Wohlbefinden fördernden
Lebensweise unserer Kunden (Patienten).
Es hat seine Verankerung im Pflegemodell nach Monika Krohwinkel und zum anderen
in seinem Pflegeleitbild.
Die Wahrung der Würde und die Unterstützung der bestmöglichen Entfaltung der
bei uns lebenden Menschen sind uns sehr wichtig. Wir versuchen, diese Ziele zu
erreichen über eine alle Lebensbereiche berücksichtigende, aktivierende und
mobilisierende Betreuung und Pflege, welche Geist, Körper und Seele einbezieht,
die Ressourcen und Fähigkeiten aufnimmt und fördert und dabei auf die Werte
und Interessen des Einzelnen weitgehend Rücksicht nimmt.
Die Planung des Pflegeprozesses erfolgt bei allen Kunden unter Berücksichtigung
der aus der Biografie gewonnenen Erkenntnisse individuell entsprechend deren Fähigkeiten,
Ressourcen und Problemlagen. Dabei werden die Pflegeziele mit vorgegebenen
Zeitkorridoren zur erforderlichen Analyse und Bewertung definiert sowie
entsprechende Pflege- und Betreuungsmaßnahmen festgelegt.
Die Planung findet ebenso Eingang in die schriftliche Dokumentation wie die
Beschreibung der laufenden Entwicklung, welche sich aus der Umsetzung der
Planung ergibt.
Sehr wichtig ist uns eine gute Beziehung zu und eine bestmögliche Kommunikation
mit den Angehörigen der Kunden. Über eine fortwährende Beobachtung und
intensive Gespräche wollen wir unserer Arbeit förderliche, insbesondere auch
der Fortschreibung der Bewohnerbiografie dienliche Erkenntnisse gewinnen und Veränderungsprozesse
erkennen.
In diesem Bereich ist uns auch der regelmäßige Kontakt zu Angehörigen,
Betreuern und Ärzten ein Anliegen.
Die Arbeitsorganisation, Arbeitsstruktur und Arbeitsmethode, die Planung sowie
die Durchführung der Pflege selbst werden unter Berücksichtigung der
gemeinsamen Grundsätze und Maßstäbe zur Qualität und Qualitätssicherung
einschließlich des Verfahrens zur Durchführung von Qualitätsprüfungen in der
Pflege in der jeweils aktuellen Fassung geführt.
Zur Sicherung und ständigen Weiterentwicklung der Qualität finden regelmäßige
Treffen der Geschäftsführung mit QMB, Dienst-/ Fallbesprechungen sowie interne
/ externe Fortbildungen statt.
Besonders geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten zusätzlich
Funktionen wie QM-Beauftragter, Beauftragter für Hygiene,
Medizinprodukte-Beauftragter u. s. w..
Die Beauftragten halten insbesondere auch Ihr
themenbezogenes Wissen durch Aus-, Fort- und Weiterbildungen auf dem aktuellen
Stand und wirken über die Weitergabe Ihrer speziellen Kenntnisse in
Teambesprechungen als Multiplikatoren.
Die Leistungen der Pflege und Betreuung beinhalten Grundpflege,
Behandlungspflege und hauswirtschaftliche Tätigkeiten.
Das
Pflegesystem
Der
ambulante Pflegedienst arbeitet nach dem Pflegesystem der Bereichspflege.
Bereichspflege (Gruppenpflege) stellt eine erweiterte Form der Funktionspflege,
besser gesagt eine Mischung aus Funktionspflege und Bezugspflege (Primary
Nursing), dar.
Die Bereichspflege ist durch die schichtbezogene Verantwortung gekennzeichnet,
d. h. jede Pflegekraft übernimmt für die Dauer der Tour die Verantwortung. Eine
Pflegefachkraft betreut und pflegt (in der Regel zusammen mit einer weiteren
Person) eine überschaubare Anzahl von Kunden nach deren individuellen Bedürfnissen.
Sie trägt für diesen Bereich die Verantwortung und führt alle notwendigen
Pflegetätigkeiten durch.
Für
die Bewohner ergeben sich folgende Vorteile:
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sie werden von einer überschaubaren
Zahl von Pflegenden betreut,
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sie werden umfassend und individuell
gepflegt,
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sie haben einen festen Ansprechpartner
in der Bezugspflegeperson und
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sie erhalten eine qualitativ bessere
Pflege, Betreuung und Versorgung. |
Das
Menschenbild
Jeder
Mensch stellt eine individuelle Ganzheit aus Körper, Geist und Psyche dar. Im
Menschen sind diese zu einer Einheit verbunden, die wesentlich mehr darstellt
als die Summe aller Begriffe. Diese Ganzheit macht die Komplexität aller
menschlichen Aktionen und Reaktionen verständlich und weist auch auf die
Individualität jedes Menschen und seine Eingebundenheit in Anlagen und Umwelt
hin. Das Verhalten des einzelnen Menschen wird im Wesentlichen durch seine Gefühle
und seine Biographie bestimmt. Wir respektieren dessen Persönlichkeit mit ihren
individuellen Bedürfnissen.
Das
Pflegeverständnis
Auf
der Grundlage dieses Menschenbildes verstehen wir Pflege in und außerhalb
unserer Einrichtung als unterstützende ganzheitliche Betreuung, wobei die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Pflegebedürftigen in einem
kooperativen Miteinander zusammenwirken.
Der
Umgang mit unseren Kunden
Unsere
Kunden stehen im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Unser Ziel ist es,
ihre Selbständigkeit zu erhalten und zu fördern sowie einen guten Beitrag zur
Schaffung einer das persönliche Wohlbefinden fördernden Atmosphäre zu
leisten.
Wir möchten ein Gefühl der Zufriedenheit und Geborgenheit vermitteln. Freude,
Lebensmut, Zuversicht, Lebensqualität, Wiedergewinnung von Unabhängigkeit und
Hoffnung spielen dabei eine wichtige Rolle. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist das
Leitmotiv aktivierender Pflege und Betreuung. Dabei wollen wir den Einzelnen mit
all dem, was ihn zu seiner Persönlichkeit macht, achten und ehren. Auch über
das „da sein“ für Angehörige und sonstige Bezugspersonen und die
Begleitung und Beratung in schwierigen Lebenssituationen wollen wir eine Atmosphäre
von Vertrauen und Sicherheit schaffen. Dies gilt auch für die letzte Phase des
Lebens. Wir wollen bei Schwerkranken und Sterbenden in Zusammenarbeit mit den Ärzten
Schmerzen bestmöglich lindern und unseren Bewohnerinnen und Bewohnern in ihrem
letzten Lebensabschnitt ein würdiges Sterben ermöglichen. Auch die Zeit des
Abschiednehmens ist ein Teil unseres Miteinanders.
Umgang
mit uns selbst und unseren Kolleginnen und Kollegen
Wir
nehmen uns dahin gehend in die Pflicht, sorgsam auch mit uns selbst umzugehen.
Das Verhalten gegenüber den Kolleginnen und Kollegen sollte, so wie es der
eigenen Erwartungshaltung entspricht, von Hilfsbereitschaft, Respekt, Vertrauen,
Verantwortung und gegenseitiger Anerkennung und Achtung geprägt sein. Team- und
Kritikfähigkeit ist für unseren Beruf wichtig und muss daher zu unseren Stärken
gehören. Die Qualität unserer Leistungen kann nur erhalten und verbessert
werden, wenn wir bereit sind, uns fort- und weiterzubilden. Ein entsprechender
Jahresschulungsplan sorgt für einen sinnvollen Einsatz der verfügbaren Mittel.
Umgang
mit anderen Berufsgruppen
Wir
erkennen die Bedeutung jeder einzelnen Berufsgruppe bei der Erfüllung ihrer
Aufgaben am und für den Menschen an. Aufgrund der Struktur unseres Konzeptes
besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Betreuern unserer
Kunden sowie mit deren Ärzten und Therapeuten sowie allen anderen Persönlichkeiten,
welche direkt oder indirekt für das Wohlergehen unserer Kunden wirken
(Seelsorger, MDK, Kostenträger, politische Gremien usw.). Diese Zusammenarbeit
soll kontinuierlich gefördert und reflektiert werden. Auch die gute
Gemeinschaft mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ist uns ein besonderes
Anliegen.
Das
Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
M.
Krohwinkel geht von einem ganzheitlichen, modellhaften pflegerischen Muster aus,
zu dem vier Schlüsselkonzepte gehören. Diese Schlüsselkonzepte umfassen:
1.
die Person,
2. die Umgebung,
3. Gesundheit und Wohlbefinden und
4. den Pflegeprozess.
Das
Leben und die Gesundheit einer Person hängen nicht zuletzt davon ab, wie sie
mit den existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen kann und welche sie bei
der Verwirklichung ihrer Lebensaktivitäten machen. Aus diesem Blick leiten sich
die AEDL´s ab, auf welche die Pflege aufbaut. Monika Krohwinkel konzeptuelles
System-Modell unterteilt sich in die Schwerpunkte
AEDL Strukturmodell - Pflegerahmenmodell - Pflegeprozessmodell -
Managementmodell. Das
AEDL (Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens).
Strukturmodell
Das AEDL -
Strukturmodell ist ein Erfassungs- und Datenzuordnungsinstrument, welches die
Erarbeitung einer Pflegeprozessdokumentation ermöglicht. Menschliche Bedürfnisse
und Fähigkeiten sind dabei in 13 Bereiche gegliedert:
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kommunizieren |
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sich bewegen
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vitale Funktionen |
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sich pflegen |
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essen und trinken |
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ausscheiden |
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sich kleiden |
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ruhen und schlafen |
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sich beschäftigen |
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sich als Mann oder Frau fühlen |
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für
eine sichere Umgebung sorgen |
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soziale
Bereiche des Lebens sichern |
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mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen*
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*Erläuterungen
hierzu:
Die Existenz gefährdende Erfahrungen wie:
Verlust von Unabhängigkeit, Verlust von sozialen Beziehungen (Isolation), Veränderungen
des Körperbewusstseins, Angst, Stress, Sorgen, Ungewissheit, Hoffnungslosigkeit,
Schmerzen, Trauer, Sterben, Trennung, Misstrauen.
Die Existenz stützende Erfahrungen wie:
Freude, Hoffnung, Zuversicht, Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Integration,
Wiedergewinnen von Unabhängigkeit, Vertrauen, Sicherheit, Sinn finden.
Erfahrungen, welche die Existenz stützen oder gefährden können:
kulturgebundene Erfahrungen und Werthaltungen, Weltanschauung, Religionsausübung,
Glauben, persönliche Lebenserfahrungen (Lebensgeschichte).
Den
13 AEDL´s fällt eine große Bedeutung bei der Strukturierung der Fähigkeiten
fördernden Prozesspflege und bei der Konzeption des Pflegeprozesses zu.
Das
Pflegerahmenmodell
Das
Pflegerahmenmodell erklärt handlungsorientiert das besondere pflegerische
Interesse und die Zielsetzungen der fördernden Prozesspflege. Im Rahmen unserer
pflegerischen und betreuenden Tätigkeiten wenden sich Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Einrichtung unseren Kunden mit einem von Fachlichkeit geprägten
Interesse zu.
Das pflegerische Hauptinteresse richtet sich auf die pflegebedürftige Person
und deren Bezugspersonen mit dem Ziel, vorhandene Fähigkeiten und Bedürfnisse
einzubeziehen in die Problemvermeidung, die Realisierung von höchstmöglicher
Unabhängigkeit und Lebensqualität sowie den positiven Umgang mit den
Lebensaktivitäten und den existentiellen Lebenserfahrungen.
Für die Pflege bedeutsam sind Einflussfaktoren wie Umgebung und Lebensverhältnisse,
Lebens- und Entwicklungsprozesse, Gesundheits- und Krankheitsprozesse sowie
externe Ressourcen und Defizite wie Diagnostik und Therapie.
Vorrangige Zielsetzungen sind dabei, die Unabhängigkeit und das Wohlbefinden
der pflegebedürftigen Person zu erhalten und zu fördern oder diese bestmöglich
wieder herzustellen.
Bestimmte pflegerische
Handlungen und Aufgaben sind in diesem Modell übergeordnet.
Es sind dies das fördernde
Kommunizieren mit Pflegebedürftigen und deren Bezugspersonen, die individuelle
und in das Beziehungssystem eingeordnete Ermutigung sowie die Unterstützung,
Anleitung, Beratung und Förderung.
Das
Pflegeprozessmodell
Im
Pflegeprozessmodell wird der Pflegeprozess als individueller Problemlösungs-
und Beziehungsprozess beschrieben. Er besteht aus der Erhebung (Pflegeanamnese),
der Planung (Definition der Pflegeziele und Maßnahmen), der Durchführung
(kreative Umsetzung der Pflegeplanung) sowie der Auswertung (Evaluation vor dem
Hintergrund einer Soll – Ist – Analyse incl. Rückmeldung).
Die Pflegeprozessdokumentation ist ein grundlegender, elementarer Bestandteil
der fördernden Prozesspflege. M. Krohwinkel geht davon aus, dass sie zum einen
ein Mittel zur bereichsübergreifenden Zusammenarbeit ist und als
Bewertungsbasis dient, ferner aber auch zur Entwicklung neuer Erkenntnisse im
Fachbereich und zur Überprüfung der gegenwärtigen Pflegeleistung herangezogen
werden kann und zum anderen die Wirksamkeit und Kontinuität der Pflege erhöht,
wenn sie den Ansprüchen und Erfordernissen entsprechend geführt wird.
Eine fördernde Prozesspflege würdigt nach M. Krohwinkel den Pflegebedürftigen
und seine Bezugsperson im pflegerischen Prozess als Mensch, unterstützt und fördert
ihn in seiner Selbständigkeit, seinem Denken, Wollen, Entscheiden, eigenem
Handeln und seiner Emotionalität im Rahmen der pflegerischen Handlungen und
zwischenmenschlichen Kontakte.
Das
Managementmodell
Durch
das von ihr entwickelte Managementmodell macht M. Krohwinkel deutlich, dass
zeitliche, personelle und strukturelle Ressourcen als Rahmenbedingungen zur Einführung
und Sicherung der ganzheitlichen Prozesspflege notwendig sind. Sie gliedert
dabei die pflegerischen Hauptaufgaben und Verantwortungsbereiche in fünf
verschiedene Bereiche:
1.
die direkte Pflege
2. die Pflegedokumentation
3. die pflegerische Arbeitsorganisation
In diesen Bereichen erfasst die Pflege ihren Bedarf und übernimmt die
Entscheidungs-, Durchführungs- und Evaluationsverantwortung für die
pflegerischen Aufgaben, pflegerischen Methoden und Ressourcen.
4.
die Diagnostik und Therapie
Hier hat der Arzt die Entscheidungs-, Delegations- und Evaluationsverantwortung,
die Pflegenden übernehmen die Durchführungsverantwortung.
5.
die Kooperations- und Koordinationsleistungen
Diese werden von den Pflegenden in Abstimmung mit den anderen Berufsgruppen und
Arbeitsbereichen wahrgenommen.
Dieses
Konzept wird vom ambulanten Pflegedienst Jürgen Vierthaler nach besten Kräften und
unter Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgesetzt.
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